Das Haus ist schwarz

Khaneh siah ast

Regie: Forough Farrokhzad
Land: Iran

1962 | 22 min. | Persisch
Untertitel: Englisch, Deutsch
FSK | Nicht geprüft / No clearance

Drehbuch_ Forough Farrokhzad Kamera_ Soleiman Minassian Rechte_ Cineteca di Bologna

Eine Leprakolonie als Schauplatz für die Schönheit des Menschen. Inhaltlich wie formal bahnbrechende Verschmelzung von harter Realität und Poesie.

Eine iranische Leprakolonie zu Beginn der 1960er-Jahre. Kompromisslos, in grobkörnigen Schwarz-Weiß-Bildern konfrontiert uns der Film mit den deformierten Körpern und Gesichtern der Bewohner. Doch unterlegt von Passagen aus dem Alten Testament, dem Koran und Gedichten der Regisseurin selbst lässt er schon bald die erste Schockwirkung hinter sich. Wir beginnen durch die normabweichende Oberfläche hindurchzuschauen und die Schönheit des Allgemeinmenschlichen wird sichtbar. Die Kranken, von der Gesellschaft Verstoßenen erhalten ihre Würde zurück. Sie ist größer als das Elend.

Inhaltlich wie auch formal ist diese Dokumentation eine filmhistorische Sensation.


›Das Haus ist schwarz‹ läuft als Vorfilm bei allen Vorführungen von ›Black Girl‹.

Regie

›Das Haus ist schwarz‹ ist der einzige Film der Dichterin Forugh Farrochzad (1935-1967), die zu den bedeutendsten Vertreter*innen der iranischen Moderne zählt. Der Einfluss des Films reicht bis in die Gegenwart. Bei den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen uraufgeführt gewann er dort den Preis für die beste Dokumentation.

Screenings