Der Young Actors Award wurde 2024 erstmal vergeben und zeichnet eine herausragende schauspielerische Leistung eines/einer aufstrebenden Darstellers/Darstellerin aus. Der Preis schreibt damit die reiche Tradition des IFFMH, den Filmnachwuchs zu fördern, mit einem zukunftsgerichteten Fokus fort. Der Award ist mit 10.000 Euro dotiert und wird, die Retrospektive ausgenommen, über sämtliche Sektionen des Festivals hinweg vergeben. Von drei nominierten jungen Schauspieler*innen, die auf dem Festival zu sehen sein werden, zeichnet die Internationale Jury die aus ihrer Sicht herausragende Leistung aus. Preisstifter ist das Heidelberger Beratungsunternehmen cbs.
Young Actors Award
Die Nominierten 2025

Skye Alyssa Friedman
Skye Alyssa Friedman stammt aus Florida und lebt in New York. Ihre Leidenschaft für die Schauspielerei begann früh – bereits im Kindergarten stand sie als Mary Poppins auf der Bühne. Mit neun Jahren startete sie ihre Profikarriere, mit elf Jahren trat sie erstmals am Broadway auf in ›Annie‹. Sie studierte an der Pace University. 2025 übernahm sie eine der beiden Hauptrollen in ›Lemonade Blessing‹, für die sie nominiert ist. Die Komödie ist eine der größten Herausforderungen des Kinos – auch und gerade für die Schauspieler*innen. Wie es ihr daher in dieser Rolle bei aller Ironie gelingt, die Balance aus verspielter Laszivität und ernstem Gefühl und Lust, aus ausgestellter und tatsächlicher Dominanz sowie Verletzlichkeit zu halten, ohne je ihre Figur zu verraten, ist absolut bemerkenswert.

Noah Sayenko
Noah Sayenko ist 2003 in Hamburg geboren. Inspiriert von dem russischen Darsteller Maxim Averin träumte er schon als Kind von der Schauspielerei. 2021 wurde er auf der Straße entdeckt und spielte die Hauptrolle in Lena Hetzels Kurzfilm ›Lebensschulden‹ und in Steffen Goldkamps Neo-Noir-Drama ›Regen fiel auf nichts Neues‹, für die er hier nominiert ist. Es ist seine erste Rolle in einem Langfilm. Umso eindrucksvoller ist seine schauspielerische Leistung, die das Programmteam durch die komplexe Kombination aus Traurigkeit und unterdrückter Wut, die sich jederzeit entladen zu können scheint, aus Stärke und körperlicher Bedrohlichkeit auf der einen und Verletzlichkeit und Sensibilität auf der anderen Seite begeistert hat.
Maksym Slivinskyi
Maksym Slivinskyi ist 25 Jahre alt und stammt aus Kolomyia im Westen der Ukraine. Er boxt seit er 13 Jahre ist, beginnt eine Lehre zum Tischler, schlägt sich durch – und hat große Pläne: Er geht nach Moskau, schreibt sich an einer Handelsschule ein. Mit dem Ausbruch des Ukrainiekrieges fliehen er und seine Mutter nach Frankreich. Maksym hat früher auf dem Bau gearbeitet, wie Vlad, den er in ›Enzo‹ verkörpert. Es ist seine erste Spielfilmrolle. Umso erstaunlicher ist seine außerordentliche Leinwandpräsenz. Ungeheuer glaubwürdig gelingt es ihm, jugendliche Energie mit Melancholie sowie eine zarte, an sich selbst zweifelnde Verletzlichkeit mit Härte zu vereinen und Letztere dann in Zorn manifest werden zu lassen.
Preisträger*in 2024

Laura Weissmahr
Laura Weissmahr ist eine aus Katalonien stammende, multinationale Schauspielerin, die bislang in sieben Produktionen mitgespielt hat. Darunter ›Fanatico‹ von Roger Gual und ›The Offspring‹ von Ventura Durall. Ausgezeichnet wird Laura Weissmahr für ihre Hauptrolle in ›Salve Maria‹. Sie spielt eine Mutter, die keine positiven Gefühle für ihr Baby entwickeln kann. Wie es der Schauspielerin dabei gelingt, die vielfältigen Tonalitäten des Films zwischen Horror, Thriller und komödiantischen Anteilen in ihrem Spiel umzusetzen, ist bemerkenswert. Ihr emotionaler Ausdruck wechselt von Szene zu Szene, ja mitunter von einem Moment auf den anderen und trifft stets die richtige Nuance.
