2024 wurde Sarah Friedland mit dem Rainer Werner Fassbinder Award für ihr Drehbuch zum Film ›Familiar Touch‹ ausgezeichnet, der zugleich auch ihr Spielfilmdebüt als Regisseurin ist. Die Internationale Jury war tief berührt von Friedlands Drehbuch, "...dessen Qualität in seinem Übergang vom Text zum Film in seiner Fähigkeit beruht, uns in eine innere Welt zu entführen. Ein Film, dessen Autorschaft und Text über die Drehbuchseiten hinausgeht und den Geist, den Körper, die Gesten und das Schweigen der Figuren choreographiert, um eine Geschichte zu schreiben, die die Vorstellungskraft der Zuschauer*innen aktiviert und sie so an der Erzählung teilnehmen lässt.", heißt es in der Jury-Begründung.
Familiar Touch
ausgezeichnet mit dem Rainer Werner Fassbinder Award 2024
Familiar Touch
Sensibel, anrührend und immer wieder auch von doppelbödigem Witz: Eine Frau ringt mit ihrer Demenz und dem Übergang zum betreuten Wohnen.
Manchmal fühlt sich die 80-jährige Ruth noch jung und beschwingt wie ein Teenager, bereit für die große Liebe. Zu akzeptieren, dass sie ihren Alltag nicht mehr allein bewältigen kann, ist bereits schwer für sie. Noch schwerer ist es für die demente Frau, den eigenen kognitiven Niedergang anzuerkennen. Die Rollen, die ihr zugeschrieben werden, ob Mutter, Patientin oder alte Dame, verleugnet sie. Konflikte mit den Pflegekräften des Wohnheims, in das sie gerade eingezogen ist, sind unausweichlich. Und Identitätskonflikte ohnehin: Wer bin ich? Und wer bin ich noch?
Regisseurin Sarah Friedland hat kurz nach dem Tod ihrer demenzkranken Großmutter damit begonnen, ›Familiar Touch‹ zu schreiben. Mit viel Witz, aber ohne vor unbequemen Wahrheiten zurückzuschrecken, ist ihr ein Comingof- Age-Drama des hohen Alters gelungen, das berührt und bis zuletzt überrascht.
Regie: Sarah Friedland
Land: USA
2024 | 90 min. | Englisch
Untertitel: Deutsch
Darsteller*innen_ Kathleen Chalfant, Carolyn Michelle, Andy McQueen, H. Jon Benjamin Drehbuch_ Sarah Friedland Kamera_ Gabe C. Elder Produzent*in_ Alexandra Byer , Matthew Thurm, Sarah Friedland Rechte_ Memento